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23.06.2024

Mittsommer in Schweden

Einer der wichtigsten Feiertage in Schweden ist Mittsommer, der längste Tag des Jahres, die Sommersonnenwende 💐☀️🌸

Viele Touristen wollen Mittsommer in Schweden erleben und sind enttäuscht, dass es nicht überall rauschende Partys gibt – von Ausnahmen in großen Städten und Touristenhochburgen einmal abgesehen. Viele Schweden begehen Mittsommer traditionell im Kreise der Familie, oft in ihrer Stuga – die meisten Schweden haben noch irgendwo ein Sommerhäuschen, wo sie solche Anlässe sowie ihren vierwöchigen Sommerurlaub verbringen. Natürlich gibt es auch Feste zu Mittsommer, auch hier bei uns in Moräng. Dabei zählt aber nicht, den möglichst größten Rummel zu veranstalten, viel mehr trifft man sich zur Fika – also zB Kaffee und Kuchen, unterhält sich und schließlich tanzt man gemeinsam um die zuvor mit Birkenreißig und Blumen geschmückte Mittsommerstange. Das wohl bekannteste Lied hierzu heißt „små grodorna“ und handelt von kleinen Fröschen 🐸 googelt es doch einfach mal, ist wirklich witzig…

Unser Mittsommer-Wochenende begann am Donnerstag Abend mit leckerer Pizza aus dem Steinofen 🍕

Freitag ist Midsommarafton, also der Abend vor Mittsommer. An diesem Tag findet traditionell das Mittsommerfest in Moräng statt. Alles in einem kleinen gemütlichen Rahmen, aber natürlich ebenso mit leckerer Fika und dem traditionellen Tanz 💃 

Am Abend besuchten wir dann Freunde für eine kleine Geburtstagsparty verbunden mit einem gemütlichen Grillabend am See. 

Am Samstag erfolgte ein spontaner Gegenbesuch, da ein paar Gäste der Party gerne mal unsere Hunde sehen wollten 🐕 und ganz nebenbei saß man schon wieder gemütlich am Feuer, denn schließlich kannten sie auch noch keinen schwedischen Kochkaffee ☕️

Währenddessen bastelte Michelle noch einen Blumenkranz für Maya, die dann als Mittsommer-Fotomodel herhalten musste. Naja, mit ein paar Leckerlis fand sie das gar nicht mal so schlecht 😂

Und was gehört noch zu Mittsommer? Vanilleeis und Erdbeeren natürlich.

Anschließend unternahmen Michelle und ich mit Tornado und Zazu eine kleine Trekkingtour auf den Glommersberget mit Blick über Glommersträsk zum Vithatten. Allerdings konnte man kaum stehenbleiben, da sowohl wir als auch die Hunde sofort von unzähligen Mücken, Knots und Bremsen umlagert wurden. Die Aussicht war trotzdem schön 🤩 

Am Abend haben wir dann noch eine Elchsafari unternommen und Dank Raffis Adleraugen auch tatsächlich eine Elchkuh gesehen auf dem Bild sieht es sogar so aus als würde sie uns die Zunge raus strecken 😉

Alles in Allem ein sehr schönes, entspanntes Wochenende. 

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16.06.2024

Sommer in Lappland

Bald ist Mittsommer, höchste Zeit also für ein Update… der traditionelle Post zum Saisonabschluss ist dieses Jahr aus familiären Gründen ausgefallen, was aber nicht heißt, dass wir unseren Gästen und Partnern und allen voran unseren wundervollen Hunden nicht wieder einmal sehr dankbar sind für eine tolle Wintersaison. 

Und danach?

Im Mai waren Joël und ich zwei Wochen in Deutschland, Familie besuchen. Das erste Mal seit über vier Jahren, für Joël also das erste Mal überhaupt bewusst in Deutschland. Die Reise und auch die vielen Menschen hat er tadellos gemeistert, aber spätestens nach einer Woche setzte dann doch das Heimweh ein. Bei mir ging das soweit, dass wann immer ich im Haus war – insbesondere abends im Bett – und einen Hund bellen gehört habe, ich aufgeschreckt bin und dachte, ich muss raus, schauen, was die Hunde machen, selbst wenn ich deutlich gehört habe, dass es kein Bellen eines unserer Hunde sein kann 🤔🙈

Kaum waren wir wieder zu Hause ging es lustig weiter, denn unsere Mädels (außer zwei) hatten sich exakt bis dahin Zeit gelassen, läufig zu werden. Aber dann kam jeden oder jeden zweiten Tag eine dazu, so dass man sich jeden Tag neue Zwingerkombinationen überlegen konnte. Naja, jetzt sind dafür bis auf Blixten, bei der es die erste Läufigkeit ist und daher etwas unsicher, alle durch oder zumindest über den Peak, also alles wieder etwas entspannter 😊

Rafiki ist nach wie vor unser Sorgenkind. Zunächst hatte sich sein Knie nach der TPLO (Kreuzband-OP) gut entwickelt, aber seit Ende April konnte man deutlich eine Instabilität im Knie sehen und fühlen. Bei meinem ersten Besuch in Töre diesbezüglich wurde es noch darauf geschoben, dass der Heilungsprozess einfach länger dauere. Auf mein weiteres Drängen mit Unterstützung unserer lokalen Tierärzte von Skogsveterinärerna Arvidsjaur wurde sich das Knie bei einem weiteren Besuch nochmal etwas genauer angeschaut und dann auch eine Meniskus-Verletzung in Erwägung gezogen. Einerseits nicht das, was man hören möchte, andererseits aber das, was mit unserem Empfinden und Ergebnissen aller Untersuchungen bei Skogsvet eher in Einklang zu bringen ist. Nichtsdestotrotz will Töre bis zu einem operativen Eingriff noch zwei Monate abwarten, bis dahin versuchen wir ihm also mit Physiotherapie zu helfen und hoffen, dass eine OP nicht notwendig sein wird. Aber realistisch gesehen wird er wahrscheinlich auch nächsten Winter nicht vor dem Schlitten laufen können 😔 falls also jemand von euch Hundephysiotherapeut ist und jetzt im Sommer noch nichts vor hat… kommt vorbei. Und falls ein Tierarzt mitliest, Skogsveterinärerna sucht noch nach Verstärkung, meldet euch gerne bei Interesse 😉

Was hat der Sommer sonst noch zu bieten? Also dieses Jahr definitiv eine ungewöhnlich hohe Anzahl an – für Hunde potentiell tödliche – Kreuzottern 🐍 Kurz nachdem wir aus Deutschland zurück waren, hatten wir innerhalb einer Woche vier Stück direkt bei den Hundezwingern. Eine kleine, sehr aggressive saß sogar im Zwinger von Barolo und Tornado. Ich war gerade drin als die Hunde angefangen haben, „komisch“ zu bellen. Meist kann man sehr gut einordnen, welches Bellen was bedeutet. In dem Fall konnte ich es nicht und bin schnellstmöglich raus gerannt. Als ich so stand, dass ich alle Hunde sehen konnte, konnte ich es erst überhaupt nicht erkennen. Alle waren ruhig (im Nachhinein klar, denn ich war da, nachdem sie mich alarmiert hatten), kein Hinweis auf eine Rauferei, Elche oder andere Wildtiere drum herum oder Ähnliches. Ich wollte gerade zurück, um mir richtige Schuhe anzuziehen, als mir auffiel, dass Tornado irgendetwas anstarrt und Barolo sich in der Hütte verkrochen hatte. Als ich näher zu ihrem Zwinger kam, sah ich die Schlange aggressiv aufgerichtet zwischen Tür und Futternapf sitzen. Zuerst wollte ich Barolo und Tornado rauslassen, um sie in Sicherheit zu bringen, aber da die Schlange so nah an der Tür saß und schon sehr nach Attacke aussah, wollte ich nicht das Risiko eingehen, dass sie die beiden beim Vorbeilaufen angreift… oder in einen der Nachbarzwinger schlängelt. Andererseits war es alleine auch unmöglich, in den Zwinger zu gehen, um die Schlange raus zu holen, ohne dass die Hunde näher kommen. Also habe ich schnell Raffi angerufen, der gerade bei der Nachbarin war, damit er mir hilft. Ich bin dann auf die Rückseite des Zwingers, um die Hunde abzulenken, während Raffi sich vorne um den ungebetenen Besuch kümmern durfte. Anschließend hab ich noch mit Patrick von der Reptilienauffangstation in Polch kommuniziert, ob es irgendetwas gibt, was die Schlangen abhalten könnte. Aber außer einer hüfthohen glatten Wand ohne Winkel ist nichts wirklich sicher. Nichtsdestotrotz versuchen wir es aktuell mit einem Schlangenschreck, ein Teil, das in die Erde gesteckt wird und dort vibriert und Töne abgibt. Die Töne haben mich jedenfalls tatsächlich abgeschreckt. Denn als ich bei den Hunden geputzt habe, nachdem Raffi das Teil installiert hatte, hab ich plötzlich eine „Klapperschlange“ gehört. Bis ich geschnallt hab, dass das dieses Teil ist, war ich schon etwas irritiert, denn Klapperschlangen sollte es hier ja nun wirklich nicht geben 😂 bisher hatten wir seitdem auch keine Schlange mehr direkt bei den Zwingern, allerdings ist das nicht so aussagekräftig, da es danach auch deutlich kälter und regnerischer war. Und heute bin ich mit Barolo und Joël fast über eine drüber gestolpert, direkt auf unserem Trainingsweg. Quasi in letzter Sekunde konnte ich Barolo und Joël in die andere Richtung ziehen und die Schlange hat sich ins Gebüsch verkrümelt. Meinetwegen kann wieder Schnee kommen, von Kriechtieren hab ich die Nase voll 😏

Aber der Sommer ist ja auch nicht nur schlecht… mal abgesehen davon, dass es bald wieder leckere Beeren zu sammeln gibt, bietet er auch die Möglichkeit für kürzere und längere Husky-Trekking- und Fototouren sowie bald schon das Training für die nächste Saison. Wenn ihr also noch keine Pläne habt oder sowieso in der Nähe seid, stöbert gerne auf der Homepage, was davon am besten zu euch passt.