November-Update

Nun ist der letzte Eintrag schon wieder dreieinhalb Monate her und seitdem hat sich Einiges getan… Aber wie immer bleibt nur selten Zeit, sich dem Blog zu widmen. So ist es gerade auch mitten in der Nacht während ich diese Zeilen schreibe. Aber bevor in zwei Wochen die Wintersaison so richtig beginnt, sollt ihr doch noch mal ein Update bekommen. 

Also, versuchen wir es mal chronologisch: wer uns auf Facebook oder Instagram folgt, wird nicht drum herumgekommen sein, Bekanntschaft mit unseren Puppies zu machen. Am 13.08. hat Lumene drei Welpen bekommen, Tornado, Chinook und Blixten, tatsächlich in der Reihenfolge. Papa der Bande ist Storm, unser Neuzugang aus dem April. Und ja, zugegebenermaßen war dieser Wurf nicht geplant. Nur wussten wir leider nicht, dass Storm sich zu läufigen Hündinnen durchgräbt. Aber was soll’s, die Kombination war von der Genetik ganz interessant und Lumene war damals bei den „König der Löwen“ eine so tolle Mutter, dass wir keinen Zweifel hatten, dass auch diesmal alles gut gehen wird. Und so war es dann auch. Die Puppies waren schon bei der Geburt sehr groß mit 470g bis 510g und dementsprechend agil. Das änderte sich dann etwas mit zwei, drei Wochen als wir dachten, dass sie bestimmt bald aus der Box klettern würden, da waren sie eher träge. Was aber wohl daran lag, dass sie noch zu schwer für ihre Beine waren. Die Namenswahl lag diesmal fast auf der Hand, zum Einen durch den Vater Storm, zum Anderen durch das stürmische und gewittrige Wetter kurz vor ihrer Geburt. Wir hatten zunächst über die schwedischen Worte für Blitz und Donner – Blixten und Åska – nachgedacht. Haben uns dann aber gegen Åska entschieden, weil wir meinten, dass das nicht so gästetauglich ist. Denn wer das schwedische Alphabet nicht kennt, liest wahrscheinlich Aska oder hört Oskar, beides irgendwie doof. Also haben wir uns stattdessen für Tornado entschieden, passenderweise auf schwedisch und deutsch das gleiche Wort. Den Namen für Chinook – einen Wind in den Rocky Mountains – haben unsere Freunde von Korpkullen Huskies ausgesucht, zu denen er mit knapp neun Wochen umgezogen ist. Blixten und Tornado sind nun drei Monate alt und wohnen aktuell mit Rafiki zusammen, den sie mit ihrer stürmischen Art terrorisieren können. Aber noch sind sie zu klein, um auf die Hütte zu kommen, wo Rafiki liebend gerne ganz entspannt liegt und die Umgebung beobachtet. 

Was ist noch passiert: am ersten September-Wochenende waren wir in Rovaniemi, das erste Mal für eineinhalb Tage gemeinsam weg von unserem Kennel, eine Premiere. Dort haben wir das zum ersten Mal durchgeführte Schlittenhundesymposium besucht… und mit Joël natürlich auch den Weihnachtsmann 🎅🏻 

Das Symposium ist natürlich nicht mit dem in Kiruna vergleichbar, aber dennoch gab es einige interessante und inspirierende Vorträge und die Gelegenheit, sich mit anderen Mushern auszutauschen. Für unseren weiteren Herbst am einflussreichsten war unser Gespräch mit Petter Karlsson, Weltmeister im Langdistanzrennen und unter anderem mehrfacher Sieger des Finnmarksløpet. Für Petter hätten wir vor ein paar Jahren fast mal gearbeitet, so dass wir schon länger losen Kontakt hatten. Nun hatten wir die Gelegenheit mit ihm und seiner Frau Angela unter anderem über den Aufbau unseres eigenen Kennels zu sprechen und die Überlegungen, vielleicht mal wieder Rennen zu fahren… und prompt haben wir die persönliche Einladung bekommen, an dem von Petter und Angela organisierten 320km langen Metsjövidda Fjällrace teilzunehmen. Wer kann da schon widerstehen? Aber erst mal galt es, ein bisschen zu organisieren. Denn nur zwei, drei Tage vor dem Symposium hatten wir Stammgästen eine Übernachtungstour zugesagt, die genau am Tag nach dem Rennen gewesen wäre. Glücklicherweise hatten deren Freunde, die auch dabei sein werden, ihre Flüge noch nicht gebucht, so dass wir diese Tour eine Woche vorverlegen konnten. Gleichzeitig hat eine Freundin, die zur Zeit bei uns ist, zugesagt, sich für die Zeit des Rennens um Joël und die restlichen Hunde zu kümmern. So konnten wir planen, mit zwei Teams teilzunehmen. Lustigerweise haben wiederum nur zwei, drei Tage nach der Zusage, Gäste vom letzten Jahr genau diese Woche für eine Tour angefragt – dabei dachten wir noch, das Datum läge recht praktisch in einer Zeit, wo nicht so viel los ist 😂🙈 aber auch diese Gäste waren flexibel und kommen nun nach dem Rennen… so hoffen wir also, dass alles läuft wie geplant und wir Mitte Januar endlich mal wieder Rennluft schnuppern. Wobei das Rennen für unsere Hunde absolut nicht als Rennen gedacht ist, sondern um Erfahrungen zu sammeln, Checkpoint-Routinen im „real life“ zu üben und die Atmosphäre bei einem Rennen kennenzulernen. Dementsprechend wird auch die Strategie sehr restriktiv sein und nur darauf ausgerichtet, für die Hunde ein positives Erlebnis zu schaffen, unabhängig von der Zeit, die wir benötigen. Aber dazu dann später mehr. 

Mit dem Training hatten wir natürlich schon vor dem Symposium begonnen, aber nun arbeitet man noch mehr auf ein Ziel hin. Denn seien wir mal ehrlich, nur um Touren zu fahren, müssten die Hunde nicht schon im August nach einem festgelegten Plan trainieren und die Trainingsdistanzen, die wir jetzt fahren, wären ebenfalls nicht notwendig. Man könnte sich das Leben also leichter machen – wo doch eh immer zu wenig Zeit für alles bleibt… Aber man sollte auch wissen, wofür man etwas tut. Wir möchten für unsere Gäste Träume wahr werden lassen wie schon unser Name verrät, aber das heißt ja nicht, dass man die eigenen Träume nicht verfolgen darf. Da nimmt man die Mehrbelastung doch gerne in Kauf. 

Ende September hatten wir dann den ersten Gast zum Herbsttraining in dieser Saison. Ich würde mal behaupten, trotz einiger Touren und Aufenthalte bei anderen Kenneln zuvor, konnte er noch Einiges Lernen 😉 Während einer Trainingsübernachtung im Zelt konnten unsere (älteren) Puppies, also Maya und ihre Geschwister, das erste Mal üben, wie es ist auf Tour am Stakeout zu schlafen… und vier von fünf haben das souverän gemeistert. Nur Max hatte irgendwie so gar keine Lust. Nicht, dass er am Stakeout rumgesprungen wäre oder so, nein, er hat einfach nicht aufgehört zu heulen. Und da Raffi und Joël uns zum Abendessen Gesellschaft geleistet hatten, haben wir beschlossen, die Übung für Max auf ein anderes Mal zu verschieben und er durfte mit nach Hause. Wo er allein im Zwinger genauso unglücklich war… also hat Raffi ihm kurzerhand Nala dazugegeben. Nach einigem wilden Spielen war dann irgendwann tatsächlich Ruhe. Übrigens ist Max mittlerweile bei den Pausen im Training ein Musterknabe und legt sich hin zum Entspannen, nicht immer, da unsere Hunde nämlich oft der Meinung sind, sie wollen lieber weiter, aber zumindest ist er einer derjenigen, die prinzipiell erstmal ruhig sind. 

Da sind wir also wieder beim Training… was schon seit ungefähr einem Monat auf weißem Untergrund erfolgt. So weit, so gut. Während es allerdings gefühlt in ganz Skandinavien extrem viel geschneit hat, zieht es bei uns wahlweise südöstlich oder nordwestlich vorbei und wir dümpeln immernoch bei wenigen Zentimetern Schnee herum. Während also alle fröhlich Bilder vom Schlittenfahren posten, trainieren wir noch immer mit dem Quad. So sehr ich auch Schlitten fahren möchte, machte es aber aus zeitlicher Sicht keinen Sinn, wenn dies nur mit einem kleinen Team gehen würde, denn dann müsste ich mich quasi klonen, um alle Hunde entsprechend des Planes zu trainieren. Also werde ich mich wohl weiter gedulden müssen und auf dem Quad frieren… denn an Kälte mangelt es nicht und die spürt man auf dem Quad deutlich mehr als auf dem Schlitten 🥶 Aber was tut man nicht alles für seine Träume 😉

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